Mathias Scheurer hat Physik am Karlsruher Institut für Technologie von 2007 bis 2012 studiert und dort anschließend bei Prof. Jörg Schmalian in theoretischer Festkörperphysik promoviert. 2017 trat er der Gruppe von Prof. Subir Sachdev an der Harvard Universität als Postdoc bei und wurde 2020 Assistenz-Professor an der Universität Innsbruck.
Im kommenden Wintersemester wird Mathias Scheurer die Veranstaltung „Advanced Quantum Theory“ und im Sommersemester „Quatenfeldtheorie“ für Physikstudierende in Stuttgart lehren.
Die Forschung von Prof. Scheurer beschäftigt sich mit der theoretischen Analyse quantenmechanischer Vielteilchensysteme mit einem besonderen Schwerpunkt auf Anwendungen in Festkörpern. Aufgrund der enormen Komplexität dieser Systeme sind exakte Behandlungen in der Regel nicht möglich. Stattdessen ist das primäre Ziel der Forschungsarbeit, effektive Beschreibungen zu finden für die Vielzahl möglicher emergenter Eigenschaften, wie etwa das Auftreten exotischer Materiezustände, sowie theoretisch neue Phänomene vorherzusagen. Dabei kommenden verschiedene sowohl analytische als auch numerische Methoden zum Einsatz. Außerdem wird das Potenzial des maschinellen Lernens im Kontext der Vielteilchenphysik erkundet. Viele verschiedene Realisierungen komplexer Quantenvielteilchenphysik werden studiert, wie z.B. magnetische und/oder supraleitende Materialien und Modelle. Besonderer Fokus in den letzten Jahren liegt auf künstlichen Übergittersystemen, die durch Übereinanderlegen und Verdrehen von van der Waals Materialien, wie etwa Graphen, erzeugt werden. Für seine Forschung im Bereich Übergitter hat Mathias Scheurer 2022 einen ERC Starting Grant erhalten.