ETH Zürich, Oxford, Cambridge, Stuttgart: Wissenschaftler*innen der Universität Stuttgart, die an künstlicher Intelligenz (KI) forschen, sind nun Teil eines erlesenen Kreises in Europa. Sie bilden eine von 34 Einheiten im ELLIS-Netzwerk. Der entsprechende Antrag der Universität Stuttgart mit Unterstützung des Max-Planck-Instituts für Intelligente Systeme Stuttgart wurde genehmigt.
ELLIS fördert führende europäische Forschungsstandorte im Bereich des maschinellen Lernens mit dem Ziel, Forschende in Europa zu halten und europäischen Nachwuchs auszubilden. Die Initiative konzentriert sich auf die Weiterentwicklung der modernen KI, die sich positiv auf Wirtschaft und Gesellschaft auswirkt.
„Dass wir in das ELLIS-Netzwerk aufgenommen wurden, ist ein großartiger Erfolg für unseren Standort in diesen wichtigen KI-Zukunftsbereichen, der unsere Sichtbarkeit innerhalb von Cyber Valley, national und international deutlich erhöhen wird“, sagt Prof. Dr. Andreas Bulling, Professor für Mensch-Computer-Interaktion und Kognitive Systeme vom Institut für Visualisierung und Interaktive Systeme der Universität Stuttgart, als ein Gründungsdirektor der ELLIS-Einheit Stuttgart. „Die Erfolgschancen für zukünftige Forschungsanträge sowie für die Gewinnung von Nachwuchs aller Stufen der wissenschaftlichen Karriereleiter erhöhen sich.“
Der zweite Gründungsdirektor und Leiter des Instituts für Stochastik und Anwendungen der Universität Stuttgart, Prof. Dr. Ingo Steinwart, ergänzt: „Der ELLIS-Auswahlprozess wird von führenden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern verschiedener Länder geführt und ist hochkompetitiv und hochselektiv. Dass es nun die ELLIS-Einheit Stuttgart gibt, unterstreicht nicht nur die Exzellenz des Standorts mit ihren Forschungsschwerpunkten, sondern insbesondere auch die der beteiligten Forschenden.“
„Ich freue mich sehr und gratuliere den Professorinnen und Professoren herzlich zur Gründung der ELLIS-Einheit Stuttgart“, sagt Prof. Dr. Wolfram Ressel, Rektor der Universität Stuttgart. „Dieser Erfolg ist auch das Ergebnis einer zielgerichteten, erfolgreichen Personalgewinnung in der Mathematik und Informatik, der in den vergangenen Jahren herausragende Personen für seine Professuren gewinnen konnte.“
Die ELLIS-Einheit Stuttgart wird sich in ihrer Forschung auf vier Schwerpunkte konzentrieren:
- Interactive Intelligent Systems,
- Natural and Programming Language Processing,
- Learning Theory und
- Robot Learning.
Finanziell stehen ihr mehr als 1,5 Mio. Euro jährlich für fünf Jahre, also insgesamt mehr als 7,5 Mio. Euro zur Verfügung. Davon hat das Rektorat der Universität Stuttgart 150.000 Euro pro Jahr bereitgestellt.
Teil der ELLIS-Einheit Stuttgart sind derzeit
als Gründungsdirektoren:
- Prof. Dr. Andreas Bulling (Institut für Visualisierung und Interaktive Systeme VIS, Universität Stuttgart)
- Prof. Dr. Ingo Steinwart (Institut für Stochastik und Anwendungen ISA, Universität Stuttgart)
als Mitglieder:
- Dr. Paul Bürkner (Exzellenzcluster Daten-integrierte Simulationswissenschaft SimTech, Universität Stuttgart)
- Dr. Katherine Kuchenbecker (Max-Planck-Institut für Intelligente Systeme Stuttgart)
- Prof. Dr. Michael Pradel (Institut für Software Engineering ISTE, Universität Stuttgart)
- Apl. Prof. Dr. Sabine Schulte im Walde (Institut für Maschinelle Sprachverarbeitung IMS, Universität Stuttgart)
- Prof. Dr. Steffen Staab (Institut für Parallele und Verteilte Systeme IPVS, Universität Stuttgart)
- Prof. Dr. Thang Vu (Institut für Maschinelle Sprachverarbeitung IMS, Universität Stuttgart)
Weitere Professuren sollen eingebunden werden.
Über ELLIS:
Das European Laboratory for Learning and Intelligent Systems (ELLIS) wurde im Dezember 2018 auf der Conference on Neural Information Processing Systems (NeurIPS) gegründet.
Die Aufgabe von ELLIS besteht darin, ein vielfältiges europäisches Netzwerk zu schaffen, das Forschungsexzellenz fördert und Durchbrüche in der künstlichen Intelligenz (KI) vorantreibt, sowie ein europaweites Promovierendenprogramm zur Ausbildung der nächsten Generation von KI-Forschenden. ELLIS zielt auch darauf ab, das Wirtschaftswachstum in Europa durch die Nutzung von KI-Technologien anzukurbeln.
Kontakt
Lydia Lehmann
Stellvertretende Leiterin Hochschulkommunikation