Warum Mathematik studieren?
Die Mathematik ist etwas, das mich schon sehr früh begeistert hat. Ich war und bin fasziniert von ihrem logischen Konstrukt, das auf der einen Seite abstrakt ist, auf der anderen Seite jedoch unter anderem durch die Naturwissenschaften ebenfalls in der Lage ist, unsere Realität zu beschreiben. Entsprechend ist mein zweites Hauptfach die Physik. Durch die Kombination dieser beiden Wissenschaften lässt sich nahezu das gesamte Universum um uns herum, vom kleinsten Teilchen bis hin zu riesigen Galaxien, beschreiben, was mich seit meiner Kindheit sehr begeistert.
Warum Lehramt studieren?
Dies ist eine Frage, die mir viele Personen voller Unverständnis stellten, als ich vor Studienbeginn erzählte, dass ich vorhabe, ein Lehramtsstudium anzutreten. Jedoch ist die Beantwortung relativ einfach: Der Beruf des Lehrers ist der Beruf, der meinen Interessen und Stärken entspricht und mir Spaß macht. Er beinhaltet neben dem fachlichen Teil zudem das Arbeiten mit Jugendlichen sowie das Vermitteln von Wissen, was ich als sehr wichtig erachte. Oft hört man in unserer Gesellschaft Sätze wie „In Mathematik war ich damals auch schlecht“ oder „Das habe ich damals in Mathe auch nicht verstanden“, was für Schülerinnen und Schüler die Motivation senkt, sich mit dem Fach auseinander zu setzen. Dem will ich entgegenwirken und zeigen, wie faszinierend die Mathematik ist, sodass so viele Schülerinnen und Schüler wie möglich Gefallen daran finden, sich gerne damit beschäftigen und ihr Potential auf diesem Gebiet entdecken können. Alles in allem: Ich will meine Begeisterung für meine Fächer an Schülerinnen und Schüler weitergeben.
Wie kann man sich ein Mathematikstudium vorstellen?
Das Fach Mathematik an der Universität unterscheidet sich tatsächlich von dem Fach Mathematik an der Schule. Während in der Schule in den meisten Fällen der Fokus auf der Anwendung der Mathematik in möglichst alltäglichen Kontexten liegt, befindet sich das Mathematikstudium auf einem höheren Abstraktionslevel. Hier baut man Stück für Stück ein logisches und abstraktes Konstrukt, das sich schnell in mehrere Disziplinen der Mathematik aufspaltet. Alles, was man dabei macht und alle Aussagen, die man herleitet, basieren auf denselben Definitionen und schlussendlich auf denselben grundlegenden Axiomen. Dabei trifft man ab und zu auf Aussagen aus dem früheren Mathematikunterricht der Schule und realisiert, dass man damals oftmals nicht hinterfragt hat, warum diese gelten. Nun lernt man jedoch das kennen, was dahinter steht.
Eine gute Brücke zwischen diesen beiden Welten ist der Vertiefungskurs Mathematik, wie er an vielen Schulen angeboten wird. Durch ihn wird das universitäre Verständnis der Mathematik und deren Vorgehensweisen bereits in der Oberstufe des Gymnasiums eingeführt und erleichtert dadurch den Übergang in das Mathematikstudium an der Universität.
Zudem ist ein Mathematikstudium natürlich deutlich zeitaufwendiger als der Mathematikunterricht in der Schule, da mit den deutlich komplexeren Themen zusätzlich kompliziertere Aufgabenstellungen einhergehen. Dabei wird man auf Themen und Aufgaben stoßen, an denen man mehrere Stunden sitzt, bis man sie richtig verstanden hat beziehungsweise einen Lösungsweg gefunden hat. Entsprechend ist einer der wichtigsten Grundsätze im Mathematikstudium niemals aufzugeben. Aber wenn man Spaß dabei hat, über logische Probleme nachzudenken und diese zu lösen, dann ist das auch kein Problem.
Lukas Blessing,
B.A.
Absolventenpreisträger für herausragenden B.A. Abschluss am Fachbereich Mathematik