Warum Mathematik studieren?
Schon in der Schule hat mir Mathematik immer viel Spaß gemacht und in mir auch eine Art Verlangen geweckt, stets tiefer in bestimmte Themen einsteigen zu wollen. Die heutige Zeit bietet dafür natürlich ziemlich viele Ressourcen: Unter anderem Vorlesungsaufzeichnungen, die man im Internet frei zugänglich findet; aber auch Angebote der Universität Stuttgart selbst. So habe ich beispielsweise in der Oberstufe am Korrespondenzzirkel Mathematik teilgenommen, den ich jedem ans Herz legen kann, der noch in der Schule ist und tiefer in die Materie einsteigen will. Man erhält bei diesem Angebot regelmäßig einen Informationstext über ein mathematisches Thema, welches über den Schulstoff hinausgeht, und zugehörige Aufgaben, die man zur Korrektur einsenden kann. Die Beschäftigung mit diesem Material ist auch eine hervorragende Möglichkeit, um herauszufinden, ob ein Mathematikstudium für jemanden das Richtige sein kann oder nicht.
Bei mir fiel schon relativ früh die Entscheidung, dass ich Mathematik und Physik studieren will, und dass ich auch bei anderen jungen Menschen ein gewisses Interesse für diese Fächer wecken möchte. Deshalb habe ich mich für ein Lehramtsstudium eingeschrieben. Mathematik ist bei manchen Schülerinnen und Schülern eher weniger beliebt; aber ich bin mir sicher, dass man viele für das Fach begeistern kann. Genau das wird später auch mein Anspruch als Lehrer sein.
Wie kann man sich ein Mathematikstudium vorstellen?
Wer sich für logisches Denken in abstrakten Strukturen interessiert, ist im Mathematikstudium genau richtig. Wer zudem Spaß daran hat, anderen etwas beizubringen, Konzepte zu erklären und mit Menschen zu arbeiten, kann sein Fachinteresse mit diesen Eigenschaften im Lehramtsstudium hervorragend kombinieren.
Logisches Denken und abstrakte Strukturen sind auf jeden Fall Dinge, die einen gewissen Reiz haben sollten, falls man ein Mathematikstudium in Erwägung zieht. Im Vergleich zur Schulmathematik wird der Stoff an der Universität anders aufgebaut und eingeführt: Man startet bei Axiomen (Grundannahmen) und Definitionen, um damit nach und nach Sätze beweisen zu können und somit schrittweise eine Theorie aufzubauen. So oder auf ähnliche Weise sind letztlich die Vorlesungen im Studium aufgebaut: In den ersten Semestern lernt man in Analysis und linearer Algebra die Grundlagen für das Studium, und bettet teilweise schon aus der Schule bekannte Konzepte (wie Funktionen, Grenzwerte, lineare Gleichungssysteme) oder aber neue Inhalte in den eben erwähnten abstrakten Kontext ein. Es folgen dann andere Vorlesungen oder Seminare in verschiedenen Gebieten der Mathematik; beispielsweise zur Analysis, Stochastik, Algebra oder Geometrie.
In späteren Semestern kann man auch selbst die Rolle des Erklärenden einnehmen, indem man die Leitung einer Übungsgruppe übernimmt. Das durfte ich schon mehrmals machen, und kann das auch jedem empfehlen, der es ebenfalls mag, Mathematik zu vermitteln.
Die Übungsaufgaben, die gelöst und in solchen Übungsgruppen diskutiert werden, machen einen ziemlich großen Anteil des Studiums aus. Wenn man Mathematik studieren will, braucht man eine gewisse Ausdauer und Freude am Lösen komplexer Aufgaben. Es kann durchaus sein, dass man mehrere Stunden über die Lösung einer Aufgabe nachdenken muss; dafür ist aber das Erfolgserlebnis und die daraus entspringende weitere Motivation umso größer, wenn man sie letztlich gelöst hat.
Oft hat das Fach auch den Ruf, eher „trocken“ zu sein. Das ist aber nicht der Fall! Tatsächlich kommen beim Betreiben von Mathematik auch Intuition und Kreativität nicht zu kurz.
Zusammengefasst: Mir macht das Denken in abstrakten Strukturen, das Lösen von Problemen und auch die Vermittlung von Inhalten viel Spaß. Für andere, die ähnlich denken, kann ich das Mathematikstudium oder ein entsprechendes Lehramtsstudium nur empfehlen!
Lukas Duschek B. A.
Absolventenpreisträger für herausragenden B.A. Abschluss am Fachbereich Mathematik