Mathematische Bibliothek von Kurt Leichtweiß an Fachbereich übergeben

19. Juni 2024 / Katja Stefanie Engstler

Prof. Kurt Leichtweiß lehrte und forschte von 1970 bis 1995 am Fachbereich Mathematik am Lehrstuhl für Geometrie

Aus dem Nachlass von Prof. Kurt Leichtweiß hat der Fachbereich Mathematik einen umfangreichen Bestand an mathematischen Fachbüchern erhalten. Die Titel zeigen sein weites Forschungs- und Interessensgebiet - von Physik über Analysis, Stochastik, Algebra bis hin zu Geometrie und Differentialgeometrie.

Prof. Kurt Leichtweiß studierte Mathematik und Physik in Freiburg und an der ETH Zürich. In Freiburg folgte 1951 die Promotion bei Wilhelm Süß und 1955 die Habilitation mit einer Schrift über „Das Problem von Cauchy in der mehrdimensionalen Differentialgeometrie“.

Nach einem Forschungsstipendium an der Université de Paris (Sorbonne) und weiteren Dozentenjahren in Freiburg folgte er 1963 einem Ruf auf den Lehrstuhl für Geometrie an der Technischen Universität Berlin. Den Ruf an die Universität Stuttgart nahm Prof. Leichtweiß 1970 an, hier forschte und lehrte er bis zu seiner Emeritierung 1995 als Inhaber des 1. Lehrstuhls des Mathematischen Instituts B.

In der Lehre vermittelte er den Studierenden der Mathematik die Faszination der Geometrie in ihrer ganzen Breite und Tiefe. Aber auch Studierende anderer Fachrichtungen wurden von ihm, beispielsweise durch Höhere Mathematik und Darstellende Geometrie, mathematisch geprägt.

Als Forscher hat er sich mit vielen grundlegenden und tiefen Beiträgen, hauptsächlich zur Geometrie, hohe internationale Anerkennung erworben. Sie betreffen insbesondere die Gebiete Klassische Differentialgeometrie, Riemannsche Geometrie, Minimalflächen, Globale Differentialgeometrie, Konvexgeometrie und Affine Differentialgeometrie. Seine Forschungstätigkeit ist in 54 Arbeiten und vier Büchern dokumentiert. Hier seien erwähnt die vollständige Neubearbeitung der „Elementaren Differentialgeometrie“ von Wilhelm Blaschke (1973), das Lehrbuch „ Konvexe Mengen“ (1977) und die Monographie „Affine geometry of convex bodies“ (1998). Die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses war ihm stets ein besonderes Anliegen. Dies belegen 13 Promotionen und vier Habilitationen - sieben seiner Doktoranden wurden Professoren.

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