Den zweiten Vortrag der Reihe „Physik die Wissen schafft“ hielt am 4. Juni, aus unseren eigenen Reihen, Prof. Dr. Gert Denninger zum Thema „Alles swingt: Musik mit den Ohren der Physik“. Nachdem nun der Moderator der Vortragsreihe selbst am Rednerpult des mit über 500 Interessierten gut gefüllten Hörsaals stand, wurde der Vortrag von Herrn Prof. Tilman Pfau anmoderiert.
Obwohl während des gesamten Vortrags mehr Wert auf die experimentellen und intuitiven Aspekte gelegt wurde, stellte Prof. Denninger die Methode der „schnellen Fouriertransformation“ (FFT) vor, eines der wichtigsten Werkzeuge der Analyse von Klängen. Diese Methode ist erst seit einigen Jahrzehnten sinnvoll einsetzbar. Sie benötigt eine erhebliche Rechenleistung, die erst einmal bereitgestellt sein muss. Mit heutigen Rechnern ist es aber problemlos möglich, einen mit einem Mikrofon aufgezeichneten Klang direkt und „live“ mit Hilfe der FFT in die entsprechenden Frequenzkomponenten zu zerlegen.
Anschließend widmete sich Prof. Denninger der Vielzahl an Experimenten, die im Audimax aufgebaut waren. Zuerst wurden die verschiedenen Methoden der Klangerzeugung von Instrumenten mittels Saiten, Blättern, Luftsäulen, Membranen,… erklärt. Danach ging Prof. Denninger zum Monochord über, einem Instrument, das nur aus einer Saite besteht und das auch schon von Pythagoras zur Entwicklung der ersten Theorien über Musik eingesetzt wurde.
Im zweiten Teil seines anschaulichen Vortrags widmete sich Gert Denninger den modernen Methoden, wie zum Beispiel der Betrachtung von Schwingungen mit Hilfe eines Stroboskops. Dadurch lässt sich ein schneller periodischer Vorgang sehr einfach in einer beliebigen Geschwindigkeit betrachten. Denninger streift auch das Thema, in dem er selbst schon publiziert hat und es – wie Prof. Pfau formulierte – „zu einem ernsthaften Forschungsgebiet erhoben“ hat: Die Schwingungen von Weingläsern.
Ein besonders schönes Experiment bewahrte sich der Vortragende bis zum Schluss auf – das „ Rubensrohr“. Ein mit brennbarem Gas gefülltes Rohr, an dem aus den Löchern auf der Oberseite kleine Flammen treten. Legt man an dieses Rohr mittels Lautsprecher Musik an, übertragen sich die, sich ausbildenden, stehenden Wellen direkt auf die Flammen und diese flackern im Rhythmus der Musik auf.
Ein schöner Abschluss des Vortrags.