Zeit: | 15. Mai 2017, 19:00 Uhr |
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Prof. Dr. Thomas Lohse
Humboldt-Universität zu Berlin |
Im Jahr 2012 feierten die Teilchenphysiker der ganzen Welt. Das Higgs-Boson, der „Massen-Macher“ und letzter fehlender Baustein des Standardmodells der Elementarteilchenphysik, war am Large Hadron Collider am CERN (Genf) gefunden worden.
Damit ist ein Kapitel, jedoch nicht das Buch der Elementarteilchenphysik fertig geschrieben. Der Nobelpreis für Physik wurde im Jahr 2015 für die Entdeckung von Neutrino-Oszillationen vergeben. Diese existieren im Standardmodell nicht. Neutrinos müssen Massen besitzen, jedoch extrem kleine. Und es kommt noch viel schlimmer: Nur 20% der Materie im Weltall bestehen aus den Teilchen des Standardmodells. Der Rest ist „dunkle Materie“, die nur indirekt durch Gravitationswirkung im Weltall zu beobachten ist. Hängen Neutrinos mit dunkler Materie zusammen? Oder ist eine „ Supersymmetrie“ der Welt verantwortlich? Oder hat der Raum mehr als drei Dimensionen? Wie kann man das experimentell angehen?
Bei der Diskussion dieser Fragen werden wir eine Reise von den kleinsten Bausteinen der Materie bis hin zu den größten Strukturen des Weltalls machen. |
Zur PersonThomas Lohse, geboren 1956, ist Professor für Experimentelle Elementarteilchenphysik an der Humboldt-Universität zu Berlin, an der er seit 1994 forscht und die Physik in ihrer gesamten Breite in der Lehre vertritt. Er ist Mitglied des ATLAS-Experiments am Forschungszentrum CERN, und widmet sich dort der Untersuchung des Top-Quarks und der Suche nach neuen Phänomenen in der Teilchenphysik. Er leitet außerdem eine Forschergruppe im Bereich der Gammastrahlungsastronomie und ist am H.E.S.S.-Experiment in Namibia und dem zukünftigen CTA-Observatorium beteiligt. Forschungsschwerpunkte sind dabei Supernovaüberreste, Pulsare und die Suche nach dunkler Materie. |